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In der Workshop Runde 1 wurden in den vier Foren die folgenden Themen
diskutiert:
- FührDiv: Führung in der digitalisierten kommunalen Verwaltung“
- „Motivierte Mitarbeitende durch neue Arbeitsorganisation: Führen in Teilzeit und mobiles Arbeiten“
- „Innovative Verwaltung – Strategie, Prozess-und Projektmanagement“
- Forum „Betriebsnachbarschaften als Chance für betriebliches Gesundheitsmanagement in einer Kommune
Führung in der kommunalen Verwaltung steht in Zeiten von
Haushaltskürzungen und demografischem Wandel vor großen Herausforderungen. Neue
Kommunikationsmittel und zunehmend digitalisierte Arbeitsvorgänge halten immer
stärker Einzug in den Arbeitsalltag und gestalten die Abläufe zunehmend komplexer. Nachweislich braucht es
für Führungskräfte nicht nur neue Qualifikationen, sondern auch Kompetenzen.
Das Projekt FührDiv leistet dazu seinen Beitrag und unterstützt aktiv das
kommunale Schlüsselpersonal in den Themenfeldern Führung, Teamentwicklung,
Mitbestimmung und digitale Kompetenzen.
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Das Forum Motivierte Mitarbeitende
durch neue Arbeitsorganisation: Führen in Teilzeit und mobiles Arbeiten“
orientierte sich an einem in 2017 von einer Gruppe Gleichstellungsbeauftragter
erstellten Leitfaden „Frauen in Führung & Führen in Teilzeit – Handreichung
für die Praxis“. In der Diskussion wurden die unterschiedliche kommunale
Wahrnehmung und Herangehensweise sichtbar. Im Resümee bestätigten sich die
Erkenntnisse des Leitfadens, dass es flexible Arbeitsorte und Arbeitszeiten
sowie Teilzeitangebote braucht, wenn man mehr Frauen in Führungspositionen
bringen möchte. Gelänge es gleichzeitig auch Männern vergleichbare Modelle
anzubieten, könnte dies eine Kultur der Chancengleichheit für die berufliche
Entwicklung fördern.
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Wie man die Prozesse einer Behörde
vor dem Hintergrund ihrer definierten Ziele systematisch und kontinuierlich
gestalten kann wurde in einem weiteren Forum diskutiert. Als unabdingbar wurde
erkannt, dass Prozess-und Veränderungsmanagement gemeinsam zu betrachten und
die Mitarbeiter dabei zwingend einzubeziehen sind. Durch die gesellschaftlichen
und technischen Veränderungen wird strukturiertes Handeln in den Verwaltungen
unumgänglich und Prozessmanagement kann zu einem dauerhaften
Verwaltungssteuerungsinstrument werden, welches zudem breite Transparenz
sichert. Kritisch angemerkt wurde, dass sich auch die lokale Politik in die
Prozesse mit einbinden lassen muss.
Im Forum Betriebsnachbarschaften
und betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) wurde diskutiert, wie sich kleine
und mittlere Unternehmen/ Organisationen/Verwaltungen zusammenschließen
könnten, um ein gemeinsames Gesundheitsmanagement einzurichten. Dabei wurden
drei Fragen aufgeworfen: wie kann man
das Thema transportieren, wie kann man Unternehmen und Organisationen für eine
aktive Beteiligung gewinnen und welche Player könnten dabei unterstützen. Als
Best Practice Beispiel lohnt sich ein Blick nach Korschenbroich, wo man in
Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung erste kleine und erlebbare
Ergebnisse aufweisen kann. Mehr unter:
https://betriebsnachbarschaft-korschenbroich.de/
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In der Workshop Runde 2 wurden nachfolgende Themen in den Foren
diskutiert:
- „Mit INQA Checks Handlungsbedarfe erkennen und Prioritäten setzen“
- „Zusammenarbeit der Generationen – so gelingt New Work“
- „Mit systematischer Personalentwicklung die Attraktivität als Arbeitgeber sichern“
- „Kein Stress mit dem Stress - wie wir psychische Gesundheit in der ÖV fördern können“
Bei der Bewertung und Anwendung
der INQA Checks wurde bestätigt, dass die Checks nicht nur hilfreich für
die eigene Standortanalyse in den Säulen „Personalführung“, „Diversity“,
„Gesundheit“ und „Wissen und Kompetenz“ sind, sondern auch insbesondere auch
Maßnahmen und Ideen zur Umsetzung beinhalten. Besonders interessant waren
hierfür beispielhaft Konzepte zur Wissensweitergabe in der Altersnachfolge.
Einige Teilnehmer*innen haben sich spontan bereit erklärt als Praktiker bei der
weiteren Anpassung der INQA Checks mitzuwirken.
Jede Organisation wird sich unter dem Aspekt von digitaler
Transformation fragen müssen, welche Unternehmenskultur
man entwickeln und wie man zukünftig zusammenarbeiten will. In der
Diskussion wurden einige interessante Themenstellungen adressiert: Standardlösungen
scheinen nicht der Schlüssel zu sein, sondern Räume für Experimente müssen
wachsen. Neu formierte Organisationen werden die richtigen Mitarbeiter an den
entscheidenden Stellen brauchen.
Mitarbeiterführung und - Kompetenzen werden sich anpassen müssen um New
Work erfolgreich werden zu lassen.
Die Stadt Wuppertal hat vor dem Hintergrund der immer knapper werdenden
Ressource Personal ein Personalentwicklungskonzept
mit sieben Zielvorgaben erstellt. Eines der dominanten Ziele des Konzepts
stellt das Thema „externes und internes Personalmarketing“ dar. Pragmatisch
wurden im Forum Wege diskutiert, wie man das Image und die Attraktivität einer
Kommunalverwaltung als Arbeitgeberin durch Marketingmaßnahmen (z.B.
Auslandsaufenthalte in Partnerstädten/moderne Kommunikationswege/
Nachwuchs-Kampagnen an Schulen…) und eine gezielte Außendarstellung steigern
kann. Diskutiert wurde auch, aktiv die Rekrutierungsbasis – z.B. Reaktivierung
der Mütter – zu erweitern.
In einem weiteren Forum der 2. Workshop-Runde wurde das Thema Stress
diskutiert. Stress auslösende Veränderungen und Faktoren wurden thematisiert und
umfangreichen Materialien und Instrumente von psyGa- psychische Gesundheit in
der Arbeitswelt vorgestellt.
Dr. Jens Voßen vom Ministerium der Finanzen NRW zeigte auf, dass es kein
standardisiertes Verfahren gibt, um in ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) einzusteigen. Vielmehr bietet es sich an, Anlässe und Situationen zielgerichtet zu nutzen.
Mit der Podiumsdiskussion
wurde die Frage, wie eine innovative Unternehmenskultur in der
Kommunalverwaltung entstehen kann beantwortet. Am Beispiel der Stadt Rheinbach
wurde erläutert, wie sich die Wirtschaftsförderung mit den Handlungsfeldern der
Politik und Verwaltung so verzahnt, dass innovative Impulse freigesetzt werden
können. Nachvollziehbar wurde dargestellt, wie sich die Unternehmenskultur, die
Art von Führung und Zusammenarbeit an neue Herausforderungen anpassen müssen.
Als Schlüsselbegriffe wurden benannt: eine zu akzeptierende Fehlerkultur, eine
mehr auf Selbstverantwortung und Informationstransparenz bauende Führung sowie
der verstärkte Einbezug des individuellen Mitarbeiters.
Lutz Stratmann lieferte in seinem wertvollen abschließenden Beitrag einen zusammenfassenden Blick auf die aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen und wie die Beschäftigten in der Kommunalverwaltung herausgefordert sind. Auf anschauliche Weise konnte er darstellen, dass die komplexe Multiproblemlage nur mit Programmen und Systematiken angegangen werden können, die eine Kommunalverwaltung in Schritten nach ihrem spezifischen Bedarf durchleitet. Hierzu dient die Vorgehensweise und die Begleitung im Entwicklungsprozess des „INQA Audits Zukunftsfähige Unternehmenskultur“.
Unser Resümee
Die Teilnehmer*innen der 44 teilnehmenden Kommunen kamen zumeist erstmalig mit
INQA (Initiative Neue Qualität der Arbeit) in Berührung. Ihr Feedback zur Veranstaltung war durchweg positiv und
unsere Absicht, die Teilnehmer*innen zu informieren, Erfahrungen auszutauschen
und anzuregen, eigene Positionen zu hinterfragen, wurde erreicht. Mit der
Breite der Themen konnten für die kommunalen Mitarbeiter eine Vielzahl von
wertvollen Impulsen gesetzt werden. In Gesprächen und den Foren wurde aber auch
deutlich, dass es in den einzelnen Kommunalverwaltungen unterschiedliche Entwicklungsstände
bezüglich moderner Formen der Arbeitsgestaltung gibt. So fanden die Vorstellung
eines strategischen Personalentwicklungskonzepts und der Aufbau von Prozess-
und Projektorganisation verstärktes Interesse. Dies lässt auf einen
Nachholbedarf schließen, dem mit weiteren Veranstaltungen oder der Erstellung
von Zukunftskonzepten begegnet werden könnte.
Zum Abschluss noch einige
Teilnehmerstimmen aus der Online-Umfrage:
"Vielen Dank an das tolle Team, das angenehme Rahmenbedingungen geschafft
hat - obwohl die Veranstaltung für die Teilnehmer*innen kostenlos war..... Das
Format hat Lust auf mehr gemacht, gerade weil jede*r Besucher*in offen war und
sich vernetzen wollte. Dadurch konnte ich einige neue Kontakte knüpfen und mir
für meine praktische Arbeit tolle Anregungen holen. ... Die Moderation bei jedem Slot.... Organisation + Aufgreifen von
Begrifflichkeiten an der Pinnwand, sodass der Referent weiter diskutieren
konnte.... Organisation, Qualität sowie der Praxisbezug..."
Impressionen der Veranstaltung im Video
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