Mittwoch, 19. Dezember 2018

Wir sagen Danke - für ein aufregendes 2018!


Eins, zwei, drei im Sauseschritt läuft die Zeit, wir laufen mit. (Wilhelm Busch)

Nur noch wenige Tage bis Weihnachten. Wir freuen uns auf diese Zeit, vor allem auf eine Auszeit. Denn Zeit, das schönste Geschenk, gerät gerade  in diesen Tagen und Wochen immer mehr in Vergessenheit.

Ein anstrengendes Jahr neigt sich dem Ende und wir sagen allen, die mit uns zusammen gearbeitet haben, die unsere Veranstaltungen besucht haben, herzlichen Dank für Ihr Interesse und Vertrauen. Wir freuen uns auf viel spannende Aufgaben und Projekte in 2019.

Beschenken Sie sich und andere mit Zeit.
Zeit für sich, Zeit für gemeinsame Unternehmungen, Zeit um die Akkus aufzuladen, Zeit einfach mal nichts zu tun oder Zeit um einmal über den Tellerrand zu schauen..


Wir wünschen Ihnen ein besinnliches, schönes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!





PS:  Die Impressionen der Zukunft der Arbeit in der Kommunalverwaltung,
        20.11.2018 in Köln finden Sie HIER.

Mittwoch, 12. Dezember 2018

Staat 4.0 - Verwaltung hinkt Bürgerwünschen hinterher

Wunsch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander. Das zeigen die Ergebnisses einer Umfrage, die im Auftrag des Digitalverbands Bitkom gemacht wurde. Danach wünscht sich die große Mehrheit der Menschen in Deutschland eine digitale Verwaltung und würde Online-Verwaltungsangebote gerne nutzen.

Mit seiner Umfrage greift Bitkom ein Thema auf, das auch der Nationale Normenkontrollrat (NKR) in den letzten Jahren zu einem seiner Schwerpunktthemen gemacht hat. Als unabhängiges Beratungsgremium der Bundesregierung und oberster Bürokratiewächter hat der NKR hierzu drei Gutachten vorgelegt und die Bundesregierung wiederholt zum Handeln aufgefordert.

Der Umfrage zufolge haben vor allem digitale Bürgerdienste für Familien großes Potenzial. So wünschen sich jeweils sechs von zehn Bürgern, dass das Kindergeld (62 Prozent) sowie der Kitaplatz (61 Prozent) auch online beantragt werden können. Auch die Anträge auf Elterngeld wollen vier von zehn Befragten (41 Prozent) gerne online stellen. 



Ähnliches gilt für Urkunden, wie etwa die Geburtsurkunde (33 Prozent). Befragt nach weiteren Bürgerdiensten, die digital angeboten werden sollten, geben 83 Prozent an, dass sie Mängel wie Schlaglöcher gern online melden würden. 74 Prozent wollen via Internet ihren Wohnsitz an- bzw. ummelden. 

Mehr als jeder Zweite (55 Prozent) würde gerne online ein Führungszeugnis beantragen können. Auch für Bürgerdienste wie die KFZ-Zulassung (48 Prozent) oder die Beantragung des Personalausweises (45 Prozent) möchten viele Bundesbürger nicht mehr extra aufs Amt. 

„Ausnahmslos alle politisch Verantwortlichen müssen hier aktiver werden: Regierungen in Bund und Ländern, Verwaltungen in Bezirken und Gemeinden, Behördenleiter und öffentliche Unternehmen. Das Anstehen auf dem Amt und aufwändiger Papierkram bei der Beantragung von Dokumenten und Sozialleistungen kosten wertvolle Zeit und machen unser Leben unnötig kompliziert. Im Digitalen Staat erledigen wir Behördengänge schnell im Netz und bequem vom Wohnzimmer aus“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

An Online-Verwaltungsdienstleistungen schätzen die Bürger vor allem die Transparenz. So stimmen acht von zehn Befragten (79 Prozent) der Aussage zu, dass es während der Bearbeitung von Anträgen möglich sein sollte, den aktuellen Stand und die voraussichtliche Dauer der Bearbeitung jederzeit online einsehen zu können. Diese Erwartung existiert inzwischen quer durch alle Altersklassen. So sagen 83 Prozent der 14- bis 29-Jährigen, 86 Prozent der 30- bis 49-Jährigen und 84 Prozent der 50- bis 64-Jährigen, dass dies möglich sein sollte. Selbst bei der Generation 65 Plus sind es 63 Prozent. 

77 Prozent aller Befragten meinen außerdem, dass Ämter prinzipiell zu lange brauchen, um ihre Anliegen zu bearbeiten. Zwei Drittel (66 Prozent) finden, dass die meisten Behördengänge problemlos auch online erledigt werden könnten. Gut sechs von zehn Befragten sagen, dass es schwierig ist, kurzfristig einen Behördentermin zu bekommen (68 Prozent) und dass die Behörden oft überbelastet wirken (65 Prozent). Lediglich jeder Zweite (51 Prozent) ist der Meinung, dass er bei Behörden schnell und kompetent Auskunft zu seinen Anliegen erhält.

„Deutschland braucht eine echte E-Government-Offensive. Die digitalen Angebote, die es gibt, sind oft nicht bekannt genug oder zu wenig vom Bürger her gedacht und zu umständlich“, sagt Dr. Johannes Ludewig, Vorsitzender des Nationalen Normenkontrollrats. Behörden seien oft noch zu unbeweglich, zu wenig innovativ und zu wenig kundenorientiert. „Die Verwaltung setzt noch viel zu selten auf die Möglichkeit, Behördengänge online abzuwickeln. Wenn wir es ernst meinen mit den digitalen Bürgerdiensten, dann müssen wir das Tempo hier jetzt deutlich erhöhen.“

Aber selbst da, wo ein digitales Angebot vergleichsweise einfach einzurichten wäre, der Datenaustausch also grundsätzlich technisch möglich ist, scheitert dieser oft. Der Grund sind häufig Datenschutzbedenken auf Seiten der Bürger. 

„Mit Hilfe des Internet können Behördengänge in vielen Fällen deutlich unkomplizierter und schneller erledigt werden als mit einem persönlichen Erscheinen auf dem Amt“, sagt Rohleder. „So wichtig Datenschutz in der digitalen Welt ist: Bürger sollten die Möglichkeiten, die ihnen eine digitale und vernetzte Verwaltung bietet, erkennen.“ Ludewig: „Wir erleben hier einen seltsamen Widerspruch zwischen dem, wie Bürger mit ihren persönlichen Daten in privaten und sozialen Netzwerken umgehen, und ihrer Bereitschaft, der Verwaltung Daten zu überlassen, um Verwaltungsprozesse zu beschleunigen.“ 

Das Ziel, bestimmte Daten nur einmal der Verwaltung übermitteln zu müssen, könne aber nur erreicht werden, wenn ein entsprechendes Vertrauen in die Behörden entsteht. „Die bestehenden öffentlichen Register müssen dafür so organisiert werden, dass der Bürger jederzeit die Hoheit über seine Daten hat, dass er dies auch erkennen kann und dass die Behörden gleichzeitig effizienter zusammenarbeiten können.“

Hinzu kommt, dass oft noch gesetzliche Bestimmungen dem E-Government entgegenstehen, indem zum Beispiel ein unterschriebenes Formular oder persönliches Erscheinen verlangt werden. Während EU-Staaten wie Dänemark weite Teile der Interaktion der öffentlichen Hand mit Bürgern und Unternehmen digital ausgestaltet haben, dominieren in Deutschland immer noch die Schriftform oder der persönliche Kontakt.

„Der Gesetzgeber muss sich gerade im Hinblick auf das Schriftformerfordernis mehr Mühe geben. Bisherige Gesetzesänderungen haben leider nicht den notwendigen Erfolg gebracht. Es gilt, neu zu denken, etwa indem alle Schriftformerfordernisse abgeschafft werden, um sie dann nur dort wieder zu akzeptieren, wo sie nachweislich wirklich erforderlich sind“, so Ludewig. Die staatliche Verwaltung nehme eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung der digitalen Transformation in Deutschland ein und müsse daher nun endlich eine spürbare Beschleunigung erfahren. „Die Bürger sowie Unternehmen aus allen Bereichen sind auf einen gut funktionierenden und schnell agierenden digitalen Staat angewiesen. Hier verschenkt Deutschland noch zu viel wichtiges Potenzial“, sagt Ludewig.

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Digitalisierung von Verwaltung und öffentlichen Dienstleistungen: Smart Country Convention
Staat 4.0 – Status Quo, Chancen und Herausforderungen


Donnerstag, 6. Dezember 2018

Buchtipp zum Nikolaus : Agile Verwaltung


Hat der Nikolaus Ihnen heute nichts in den Schuh gesteckt?

Wir haben etwas für Sie. Für alle, die sich intensiver mit dem Thema "Agile Verwaltung", das auch in der Keynote in unserer Veranstaltung "Zukunft der Arbeit in der Kommunalverwaltung" am 20.11.2018 in Köln behandelt wurde, beschäftigen möchten.

Unser Buchtipp heute:










Agile Verwaltung
Wie der Öffentliche Dienst aus der Gegenwart die Zukunft entwickeln kann

Herausgegeben von: Martin Bartonitz, Veronika Lévesque, Thomas Michl, Wolf Steinbrecher, Cornelia Vonhof, Ludger Wagner
Springer-Verlag, 04.11.2018 - 270 Seiten








Das Buch gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil geht es darum, was Agilität in Bezug auf öffentliche Institutionen und ihre Verwaltung bedeutet. im zweiten Teil werden die Leser durch die Vielfalt der Methoden (Scrum, Kanban, visuelle Methoden des Storymappings) und deren Einsatzmöglichkeiten in der öffentlichen Verwaltung geführt. Im dritten Teil werden Praxis Beispiele aus dem In- und Ausland vorgestellt.


Das Inhaltsverzeichnis des Buchs:
  1. Das agile Manifest – eine Einführung 
  2. Komplexität, VUKA und andere Schlagworte – was verbirgt sich 
  3. dahinter? 
  4. Wozu kann unsere Gesellschaft eine „agile Verwaltung“ brauchen? 
  5. Agilität – die Zukunft der Öffentlichen Verwaltung? 
  6. Kanban: Ursprung, Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Wirkungsweise 
  7. Scrum – in kurzen Iterationen zum Ziel 
  8. Rollen und situative Funktionen agil souverän eingesetzt 
  9. Skalierung – teamübergreifende Abstimmung 
  10. Agile Selbst- und Teamorganisation mit Personal Kanban 
  11. Agile Aufwandschätzungen 
  12. Speed Estimation – viele User Stories in kurzer Zeit schätzen 
  13. Retrospektiven – wir entwickeln uns weiter 
  14. Die User Story – eine agile Form der Aufgabendefinition 
  15. Prozesse beschreiben mit Story Mapping 
  16. Gelungene (agile) Kommunikation mit LEGO® Serious Play® 
  17. Agile Arbeitsformen im nicht-agilen Umfeld 
  18. Bibliotheken und Agilität – Welten begegnen sich? 
  19. eGovernment: Die digita(gi)le Zukunftsakte 
  20. Agile Organisationsentwicklung mit Scrum 
  21. Agilisierung einer kommunalen Verwaltung – das Beispiel Ängelholm (Schweden) 
  22. Agile Pflege bei Buurtzorg 
  23. Agiles Studieren 
  24. Faust, Café Z, das Prinzip Kaktus und die Sache mit dem agil lernen 

Weitere Informationen sowie eine Leseprobe einzelner Kapitel finden Sie auf der Seite des Verlags oder auf Amazon.

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Montag, 3. Dezember 2018

Zukunft der Arbeit in der Kommunalverwaltung - auf großes Interesse gestoßen

In der Keynote zu Beginn der Veranstaltung stellte Prof. Richenhagen vom ifm an der FOM in Essen die These vor, Agilität ist die Arbeits- und Organisationsform der Digitalisierung, d.h. wer seine Verwaltung digitalisieren will, muss agil arbeiten. Agil arbeiten bedeutet z.B. eine ganz andere Fehlerkultur zu haben. Fehler sind Lernchancen. Es bedeutet mehr zu probieren, mehr auszuprobieren anstatt auf lange Distanz hin, Konzepte zu entwickeln, die dann nach einem Jahr ohnehin für die Katz sind. 


Foto@CEBU
In der Workshop Runde 1 wurden in den vier Foren die folgenden Themen diskutiert: 
  • FührDiv: Führung in der digitalisierten kommunalen Verwaltung“ 
  •  „Motivierte Mitarbeitende durch neue Arbeitsorganisation: Führen in Teilzeit und mobiles Arbeiten“
  •  „Innovative Verwaltung – Strategie, Prozess-und Projektmanagement“
  • Forum „Betriebsnachbarschaften als Chance für betriebliches Gesundheitsmanagement in einer Kommune
Führung in der kommunalen Verwaltung steht in Zeiten von Haushaltskürzungen und demografischem Wandel vor großen Herausforderungen. Neue Kommunikationsmittel und zunehmend digitalisierte Arbeitsvorgänge halten immer stärker Einzug in den Arbeitsalltag und gestalten die Abläufe   zunehmend komplexer. Nachweislich braucht es für Führungskräfte nicht nur neue Qualifikationen, sondern auch Kompetenzen. Das Projekt FührDiv leistet dazu seinen Beitrag und unterstützt aktiv das kommunale Schlüsselpersonal in den Themenfeldern Führung, Teamentwicklung, Mitbestimmung und digitale Kompetenzen.

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Das Forum Motivierte Mitarbeitende durch neue Arbeitsorganisation: Führen in Teilzeit und mobiles Arbeiten“ orientierte sich an einem in 2017 von einer Gruppe Gleichstellungsbeauftragter erstellten Leitfaden „Frauen in Führung & Führen in Teilzeit – Handreichung für die Praxis“. In der Diskussion wurden die unterschiedliche kommunale Wahrnehmung und Herangehensweise sichtbar. Im Resümee bestätigten sich die Erkenntnisse des Leitfadens, dass es flexible Arbeitsorte und Arbeitszeiten sowie Teilzeitangebote braucht, wenn man mehr Frauen in Führungspositionen bringen möchte. Gelänge es gleichzeitig auch Männern vergleichbare Modelle anzubieten, könnte dies eine Kultur der Chancengleichheit für die berufliche Entwicklung fördern.

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Wie man die Prozesse einer Behörde vor dem Hintergrund ihrer definierten Ziele systematisch und kontinuierlich gestalten kann wurde in einem weiteren Forum diskutiert. Als unabdingbar wurde erkannt, dass Prozess-und Veränderungsmanagement gemeinsam zu betrachten und die Mitarbeiter dabei zwingend einzubeziehen sind. Durch die gesellschaftlichen und technischen Veränderungen wird strukturiertes Handeln in den Verwaltungen unumgänglich und Prozessmanagement kann zu einem dauerhaften Verwaltungssteuerungsinstrument werden, welches zudem breite Transparenz sichert. Kritisch angemerkt wurde, dass sich auch die lokale Politik in die Prozesse mit einbinden lassen muss.  

Foto@CEBU
     
Im Forum Betriebsnachbarschaften und betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) wurde diskutiert, wie sich kleine und mittlere Unternehmen/ Organisationen/Verwaltungen zusammenschließen könnten, um ein gemeinsames Gesundheitsmanagement einzurichten. Dabei wurden drei Fragen aufgeworfen:  wie kann man das Thema transportieren, wie kann man Unternehmen und Organisationen für eine aktive Beteiligung gewinnen und welche Player könnten dabei unterstützen. Als Best Practice Beispiel lohnt sich ein Blick nach Korschenbroich, wo man in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung erste kleine und erlebbare Ergebnisse aufweisen kann.  Mehr unter: https://betriebsnachbarschaft-korschenbroich.de/

Foto @CEBU

In der Workshop Runde 2 wurden nachfolgende Themen in den Foren diskutiert: 
  • „Mit INQA Checks Handlungsbedarfe erkennen und Prioritäten setzen“ 
  • „Zusammenarbeit der Generationen – so gelingt New Work“ 
  •  „Mit systematischer Personalentwicklung die Attraktivität als Arbeitgeber sichern“
  • „Kein Stress mit dem Stress - wie wir psychische Gesundheit in der ÖV fördern können“

Bei der Bewertung und Anwendung der INQA Checks wurde bestätigt, dass die Checks nicht nur hilfreich für die eigene Standortanalyse in den Säulen „Personalführung“, „Diversity“, „Gesundheit“ und „Wissen und Kompetenz“ sind, sondern auch insbesondere auch Maßnahmen und Ideen zur Umsetzung beinhalten. Besonders interessant waren hierfür beispielhaft Konzepte zur Wissensweitergabe in der Altersnachfolge. Einige Teilnehmer*innen haben sich spontan bereit erklärt als Praktiker bei der weiteren Anpassung der INQA Checks mitzuwirken.

Jede Organisation wird sich unter dem Aspekt von digitaler Transformation fragen müssen, welche Unternehmenskultur man entwickeln und wie man zukünftig zusammenarbeiten will. In der Diskussion wurden einige interessante Themenstellungen adressiert: Standardlösungen scheinen nicht der Schlüssel zu sein, sondern Räume für Experimente müssen wachsen. Neu formierte Organisationen werden die richtigen Mitarbeiter an den entscheidenden Stellen brauchen.  Mitarbeiterführung und - Kompetenzen werden sich anpassen müssen um New Work erfolgreich werden zu lassen.  

Die Stadt Wuppertal hat vor dem Hintergrund der immer knapper werdenden Ressource Personal ein Personalentwicklungskonzept mit sieben Zielvorgaben erstellt. Eines der dominanten Ziele des Konzepts stellt das Thema „externes und internes Personalmarketing“ dar. Pragmatisch wurden im Forum Wege diskutiert, wie man das Image und die Attraktivität einer Kommunalverwaltung als Arbeitgeberin durch Marketingmaßnahmen (z.B. Auslandsaufenthalte in Partnerstädten/moderne Kommunikationswege/ Nachwuchs-Kampagnen an Schulen…) und eine gezielte Außendarstellung steigern kann. Diskutiert wurde auch, aktiv die Rekrutierungsbasis – z.B. Reaktivierung der Mütter – zu erweitern.

In einem weiteren Forum der 2. Workshop-Runde wurde das Thema Stress diskutiert. Stress auslösende Veränderungen und Faktoren wurden thematisiert und umfangreichen Materialien und Instrumente von psyGa- psychische Gesundheit in der Arbeitswelt vorgestellt. 
Dr. Jens Voßen vom Ministerium der Finanzen NRW zeigte auf, dass es kein standardisiertes Verfahren gibt, um in ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) einzusteigen. Vielmehr bietet es sich an, Anlässe und Situationen zielgerichtet zu nutzen.

Mit der Podiumsdiskussion wurde die Frage, wie eine innovative Unternehmenskultur in der Kommunalverwaltung entstehen kann beantwortet. Am Beispiel der Stadt Rheinbach wurde erläutert, wie sich die Wirtschaftsförderung mit den Handlungsfeldern der Politik und Verwaltung so verzahnt, dass innovative Impulse freigesetzt werden können. Nachvollziehbar wurde dargestellt, wie sich die Unternehmenskultur, die Art von Führung und Zusammenarbeit an neue Herausforderungen anpassen müssen. Als Schlüsselbegriffe wurden benannt: eine zu akzeptierende Fehlerkultur, eine mehr auf Selbstverantwortung und Informationstransparenz bauende Führung sowie der verstärkte Einbezug des individuellen Mitarbeiters.  

Lutz Stratmann lieferte in seinem wertvollen abschließenden Beitrag einen zusammenfassenden Blick auf die aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen und wie die Beschäftigten in der Kommunalverwaltung herausgefordert sind. Auf anschauliche Weise konnte er darstellen, dass die komplexe Multiproblemlage nur mit Programmen und Systematiken angegangen werden können, die eine Kommunalverwaltung in Schritten nach ihrem spezifischen Bedarf durchleitet. Hierzu dient die Vorgehensweise und die Begleitung im Entwicklungsprozess des „INQA Audits Zukunftsfähige Unternehmenskultur“.

Unser Resümee
Die Teilnehmer*innen der 44 teilnehmenden Kommunen kamen zumeist erstmalig mit INQA (Initiative Neue Qualität der Arbeit)  in Berührung. Ihr Feedback zur Veranstaltung war durchweg positiv und unsere Absicht, die Teilnehmer*innen zu informieren, Erfahrungen auszutauschen und anzuregen, eigene Positionen zu hinterfragen, wurde erreicht. Mit der Breite der Themen konnten für die kommunalen Mitarbeiter eine Vielzahl von wertvollen Impulsen gesetzt werden. In Gesprächen und den Foren wurde aber auch deutlich, dass es in den einzelnen Kommunalverwaltungen unterschiedliche Entwicklungsstände bezüglich moderner Formen der Arbeitsgestaltung gibt. So fanden die Vorstellung eines strategischen Personalentwicklungskonzepts und der Aufbau von Prozess- und Projektorganisation verstärktes Interesse. Dies lässt auf einen Nachholbedarf schließen, dem mit weiteren Veranstaltungen oder der Erstellung von Zukunftskonzepten begegnet werden könnte.

Zum Abschluss noch einige Teilnehmerstimmen aus der Online-Umfrage:
"Vielen Dank an das tolle Team, das angenehme Rahmenbedingungen geschafft hat - obwohl die Veranstaltung für die Teilnehmer*innen kostenlos war..... Das Format hat Lust auf mehr gemacht, gerade weil jede*r Besucher*in offen war und sich vernetzen wollte. Dadurch konnte ich einige neue Kontakte knüpfen und mir für meine praktische Arbeit tolle Anregungen holen. ... Die Moderation bei jedem Slot.... Organisation + Aufgreifen von Begrifflichkeiten an der Pinnwand, sodass der Referent weiter diskutieren konnte.... Organisation, Qualität sowie der Praxisbezug..."

Impressionen der Veranstaltung im Video



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